Schlagwort: Neurobiologie
Neurobiologie: Waschmaschine fürs Gehirn
6. August 2024
Forschende der Goethe-Universität Frankfurt und der Universität von Kalifornien in San Diego haben mit mikroskopischen Techniken erstmals zeigen können, dass die ins Gehirn eintauchenden Blutgefäße unabhängig vom Herzschlag und der Gehirnaktivität pulsieren. Die durch das Gehirn wandernden Wellen beeinflussen möglicherweise nicht nur die Blutversorgung des Organs – denkbar wäre, dass sie helfen, das Hirnwasser zu durchmischen und dadurch den Abtransport von Abfallstoffen zu verbessern.
Kurzvorträge und Diskussion: Molekulares Engineering trifft Evolutionäre Neurobiologie
5. Juni 2024
Molekulares Engineering trifft Evolutionäre Neurobiologie: In einer gemeinsamen Veranstaltung berichten Prof. Dr. Kerstin Göpfrich und Prof. Dr. Gáspár Jékely über ihre aktuelle Forschung und laden die akademische Fachgemeinschaft ebenso wie ein interessiertes außeruniversitäres Publikum dazu ein, auch über mögliche gesellschaftliche Auswirkungen ihrer Arbeit zu diskutieren. Die beiden Kurzvorträge mit anschließender moderierter Podiumsdiskussion bilden am 10. Juni 2024 den Auftakt der Reihe „Bio(R)evolutions – Neue Köpfe, neue Ideen, neue Horizonte“ an der Fakultät für Biowissenschaften der Universität Heidelberg.
Die Sprache des Gehirns: Wie Erinnerungen uns zu Belohnungen leiten
18. April 2024
Jetzt im Frühling haben einige von uns besonders Lust auf Eis. Stellen Sie sich vor: Sie wollen nach dem Winter das erste Mal wieder zu ihrer Lieblingseisdiele spazieren. Wahrscheinlich können Sie sich erinnern, wie Sie dort hinkommen. Wie leitet unser Gehirn uns zu solchen Orten der Belohnung? In einer Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, haben Forschende des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg modernste Methoden verwendet, um diese Frage zu beantworten. Damit fanden sie heraus: Unser Gehirn nutzt einen speziellen Code, um uns zu Orten zu leiten, die Belohnung versprechen.
Neurobiologie: Wie Fledermäuse verschiedene Laute unterscheiden
23. Februar 2024
Fledermäuse leben in einer Hörwelt. Sie nutzen ihre Stimme sowohl zur Kommunikation mit ihren Artgenossen, als auch zur Orientierung in der Umwelt. Dazu stoßen sie Ortungslaute im Ultraschallbereich aus, aus deren Echos sie ein Abbild ihrer Umgebung formen. Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftler der Goethe-Universität haben nun herausgefunden, wie es der südamerikanischen Brillenblattnase gelingt, aus einer Geräuschkulisse die wichtigen Signale herauszufiltern und dabei insbesondere zwischen Echoortungs- und Kommunikationsrufen zu unterscheiden.
Mehr Hirn als Wesenszug: Entschlüsselung neuronalen Bahnen der Neugier
21. Februar 2024
Die Faszination für das Unbekannte treibt den Fortschritt an. Dank ihr behaupten sich Lebewesen in einer sich stetig wandelnden Umwelt. Somit prägt Neugier die menschliche Entwicklung wesentlich. Doch was steckt dahinter? Forschende vermuten, dass Neugier weniger eine feste Persönlichkeitseigenschaft ist, sondern ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Hirnregionen. Dr. Petra Mocellin und das Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Remy am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) haben erstmals einen neuronalen Schaltkreis im Gehirn entschlüsselt, der der Neugier zugrunde liegt.
Die Ergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Neuron veröffentlicht.
Die Ergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Neuron veröffentlicht.
Die Schaltkreise des Denkens entschlüsseln: Neue Professur für Circuit Neuroscience
5. Januar 2024
Prof. Dr. Janelle Pakan erforscht die sensorischen und motorischen Systeme im Gehirn und untersucht was passiert, wenn diese nicht richtig funktionieren, insbesondere im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen. An der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat die Neurowissenschaftlerin jetzt die Professur für Circuit Neuroscience angetreten. Die 42-Jährige wurde nach dem sogenannten „Jülicher Modell“ gemeinsam von der Universität Magdeburg und Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg berufen.
Warum können sich einige Menschen detailgetreuer erinnern als andere?
2. Dezember 2023
Wie präzise man sich an etwas erinnert und warum es manchen von uns besser gelingt, ist zentrales Thema der Gedächtnisforschung. Der Schläfenlappen ist die zentrale Struktur des Gehirns, welche uns an Ereignisse des täglichen Lebens erinnern lässt. Neue Erkenntnisse aus der Forschung des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg zeigen nun, dass innerhalb des Schläfenlappens, unterschiedliche Netzwerke beim Abruf des Detailgehalts einer Erinnerung und beim Abruf der Essenz dieser Erinnerung involviert sind.
Kognitives Altern und Persönlichkeit: Kann Offenheit für neue Erfahrungen das Gedächtnis schützen?
27. Oktober 2023
Der altersbedingte Abbau der Gedächtnisleistung ist ein bekanntes Phänomen, das in zahlreichen Studien bereits bestätigt wurde. Neue Erkenntnisse aus der Forschung am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) Magdeburg zu individuellen Unterschieden im kognitiven Altern zeigen nun: Die Persönlichkeitseigenschaft „Offenheit für Erfahrungen“ könnte eine positive Verbindung zur Gedächtnisleistung bei Älteren aufweisen.
Ehemaliger LIN-Direktor erhält Otto-Loewi-Medaille
27. März 2023
Am Donnerstagabend wurde der Magdeburger Hirnforscher und frühere Direktor des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN), Prof. Dr. Eckart Gundelfinger, im Rahmen der Göttinger Neurobiologentagung der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft (NWG) für seine besonderen Verdienste in der Hirnforschung ausgezeichnet. Die Laudatio hielt die NWG-Präsidentin Prof. Dr. Christine Rose.
Aus Fehlern lernt man: Feedback-Mechanismen im Gehirn funktionieren auch ohne Belohnung
24. Februar 2023
Beim Lernen spielen Belohnungen oft eine Rolle, weil man glaubt, dadurch den Erfolg unterstützen zu können. In der Schule bekommen Kinder gute Noten oder werden gelobt. In wissenschaftlichen Lernexperimenten wird in der Regel mit Belohnungsreizen wie Geld gearbeitet. Dr. André Brechmann und Dr. Susann Wolff vom Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) Magdeburg haben nun herausgefunden: Auch ohne positives Feedback durch Belohnung können Versuchspersonen durchaus schnell Strategien erlernen, um richtige von falschen Tönen zu unterscheiden. Ihre Studie ist im Fachmagazin Cerebral Cortex erschienen.
Wie Synapsen im Gehirn nicht mehr verschwinden
17. Februar 2023
Bei der Alzheimer-Erkrankung lassen sich kognitive Beeinträchtigungen direkt auf molekulare Veränderungen an den Synapsen des Gehirns zurückführen. Dr. Michael R. Kreutz hat mit seinem Team vom Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) Magdeburg und vom Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH) und dem Team von Prof. Dr. Stefan Remy vom LIN in einer neuen Studie, die kürzlich im EMBO-Journal publiziert wurde, herausgefunden: Die Substanz Nitarsone verhindert im Alzheimer-Mausmodell den Verlust synaptischer Plastizität, indem sie die Aktivität des Transkriptionsfaktors CREB aufrechterhält.
Hat die Maus Alzheimer?
16. Dezember 2022
In der Hirnforschung werden künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen immer wichtiger, denn dadurch können Verhaltensweisen besser analysiert und krankhafte Veränderungen früher erkannt werden. In einem Projekt des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) Magdeburg hat sich ein Team um Kevin Luxem mit dem Verhalten von Mäusen beschäftigt und anhand der selbst entwickelten Software VAME Algorithmen für das Erkennen der Alzheimer-Erkrankung identifiziert. Die Studie ist im Fachmagazin Communications Biology erschienen.
Furchtlos zu sein kann man lernen
2. Dezember 2022
Der Botenstoff Serotonin spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung, aber auch beim Verlernen von Angst und Furcht. Welche Mechanismen dahinterstecken, hat ein Forschungsteam der Allgemeinen Zoologie und Neurobiologie um Dr. Katharina Spoida und Dr. Sandra Süß im Sonderforschungsbereich „Extinktionslernen“ der Ruhr-Universität Bochum untersucht. Die Forschenden konnten zeigen, dass Mäuse, denen ein bestimmter Serotoninrezeptor fehlt, Furcht wesentlich schneller verlernen als der Wildtyp.