Schlagwort: Therapie
Neuartige Technologie für die Therapie von Hohlorgan-Tumoren bietet Erleichterung für Millionen Patienten weltweit
31. März 2023
Fast jeder vierte Krebstote hatte einen Hohlorgantumor etwa im Gallengang oder in der Speiseröhre. Ein derartiger Tumor kann meist nicht operativ entfernt werden. Möglich ist nur eine kurzzeitige Öffnung des Hohlorgans mit einem Stent, also einer röhrchenförmigen Prothese. Der Tumor wächst jedoch wieder ein und dringt durch den Stent in das Hohlorgan. Ioana Slabu vom Institut für Angewandte Medizintechnik und Benedict Bauer vom Institut für Textiltechnik haben nun eine neuartige Technologie für die Therapie von Hohlorgan-Tumoren entwickelt, die mit dem zweiten Platz des RWTH Innovation Award 2022 ausgezeichnet wurde
Neue Antibiotikaresistenzen bei der Tuberkulose rechtzeitig erkennen und bekämpfen
30. März 2023
Das Antibiotikum Bedaquilin wurde im Jahr 2014 speziell für die Behandlung einer multiresistenten Tuberkulose (TB) zugelassen und ist seitdem ein wichtiger Baustein einer erfolgreichen TB-Therapie. Einige Erregerstämme haben jedoch bereits Resistenzen gegen diesen Wirkstoff entwickelt. Welche Mutationen im Erbgut der Bakterien diese Resistenz vermitteln war bisher nur unzureichend bekannt. Hier setzt die aktuell im Lancet Microbe veröffentlichte Studie an: Mit evolutionsbiologischen Verfahren ist es Forschenden aus Europa, den USA und Indien in einem internationalen Kollaborationsprojekt gelungen, neue und bisher unbekannte Resistenzmutationen zu klassifizieren.
Adipositas ganzheitlich verstehen und behandeln
27. März 2023
Übergewicht und Adipositas gehören zu den großen gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. In einem neuen Positionspapier hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) wichtige Grundlagen zur Behandlung und Prävention von Adipositas in der Hausarztpraxis zusammengefasst und empfiehlt einen holistischen Ansatz in Prävention und Therapie.
DGN warnt vor Botoxspritzen in die Magenwand zur Appetitzügelung und initiiert eine wissenschaftliche Aufarbeitung
19. März 2023
Nach einer Behandlung mit „Magen-Botox“ sind mehrere Menschen schwer an Botulismus, einer lebensbedrohlichen Botox-Vergiftung, erkrankt und werden in Deutschland neurointensivmedizinisch behandelt. Die DGN möchte Betroffene sowie Ärztinnen und Ärzte für die Symptome sensibilisieren, damit möglichst schnell eine Therapie eingeleitet werden kann. Fälle wie diese könnten zunehmen – Prof. Dr. Tim Hagenacker, Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen, Mitglied der Kommission Motoneuron- und Neuromuskuläre Erkrankungen der DGN, hat nun eine Fallserie zur wissenschaftlichen Auswertung dieses Botulismus-Ausbruchs initiiert und bittet Kolleginnen und Kollegen, ihre Fälle zu melden.
HörCentrum bündelt Expertise für Hörstörungen und Ohrerkrankungen
4. März 2023
Seit wenigen Wochen gibt es mit dem HörCentrum der Hochschulmedizin Dresden eine neue Struktur am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, die Patientinnen und Patienten ein Kompetenzzentrum für die Diagnostik und Therapie von Hörstörungen und Ohrerkrankungen bietet. Künftig können sich Betroffene mit ihren Beschwerden über eine zentrale Nummer melden und werden an die für sie zuständigen Expertinnen und Experten weitergeleitet. „Mit dem HörCentrum haben wir alle Strukturen am Universitätsklinikum rund um das Ohr und das Hören zusammengeführt“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum.
Personalisierte Therapie beim Multiplen Myelom
1. März 2023
Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) haben eine neue Behandlungsmöglichkeit beim Multiplen Myelom erprobt. Bei Patienten, die eine bestimmte Mutation des Signalmoleküls BRAF in sich tragen, wird dieser Signalweg mit zielgerichteten Medikamenten gehemmt. In einer Studie, die die neue Behandlung untersucht, lag die Gesamtansprechrate bei über 83 Prozent.
Das NCT Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD).
Was ist ERN RARE-LIVER und wie kann es Menschen mit Seltenen Lebererkrankungen helfen?
21. Februar 2023
Am 28. Februar 2023 ist es soweit: Der RARE DISEASE DAY soll auf der ganzen Welt so viel Aufmerksamkeit wie möglich erregen und auf die 300 Millionen Menschen lenken, die weltweit mit einer seltenen Erkrankung leben.
Doch was viele Betroffene nicht wissen: Es gibt hochspezialisierte Exzellenzzentren, wie das Europäische Referenznetzwerk für Seltene Lebererkrankungen (ERN RARE-LIVER) – ein 2017 von der Europäischen Kommission initiierter Verbund von medizinischen Exzellenzzentren zur Diagnostik und Therapie von Betroffenen, sowohl Kindern als auch Erwachsenen, das in Hamburg angesiedelt ist.
Doch was genau ist das ERN RARE-LIVER und wie kann es seinen Patienten helfen?
Neue Schutzfunktion von Antidiabetika nachgewiesen
15. Februar 2023
SGLT2-Hemmer könnten Entstehung ernährungsbedingter Stoffwechselerkrankungen verhindern: In der Therapie von PatientInnen mit Diabetes mellitus Typ 2 werden seit einigen Jahren erfolgreich SGLT2-Hemmer eingesetzt. Auch zur Behandlung der chronischen Herz- und Niereninsuffizienz finden diese Antidiabetika breite Anwendung. Mit den neuesten Forschungsergebnissen eines Teams um die Endokrinologin und Diabetologin Susanne Kaser von der Univ.-Klinik für Innere Medizin I kann SGLT2-Hemmern nun auch eine bislang unerforschte Funktion für die Vorbeugung von Übergewicht, Fettleber oder Diabetes zugeschrieben werden.
Mission: seltene Krebserkrankungen
9. Februar 2023
Von 100.000 Menschen erkrankt lediglich eine Person an einem Phäochromozytom, einem Tumor der Nebenniere. Hat solch ein Tumor bereits Metastasen ausgebildet, kann ein radioaktives Präparat die im Körper gestreuten, bösartigen Zellen aufspüren und von innen bestrahlen. Nicht jeder Tumor präsentiert jedoch genügend Zielmoleküle für die Radionuklid-Therapie. Dann reicht die Strahlendosis oft nicht aus, um den Krebs einzudämmen. Mithilfe einer der Therapie vorgeschalteten Gabe von zwei Arzneimitteln gelang es einer Forschungsgruppe am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), im Mausmodell die Anzahl der Zielmoleküle zu erhöhen und so das Tumorwachstum anzuhalten.
Frauen, achtet mehr auf Euer Herz!
3. Februar 2023
Frauenherzen schlagen anders. Aber wie machen sich die Geschlechterunterschiede bei Herzinfarkt, Herzschwäche oder Bluthochdruck bemerkbar? Und was sollten Frauen für die Diagnose, Therapie und Vorsorge beachten? Die Herzstiftung informiert über gendermedizinische Themen auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Tschechischer Erfinderpreis für Martina Benešová-Schäfer
20. Januar 2023
Mit den “Česká Hlava”-Preisen ehrt die tschechische Regierung alljährlich seit 2002 die brillantesten Köpfe des Landes und würdigt außergewöhnliche Leistungen in Forschung, Entwicklung und Innnovation. Zu den sechs Preisträgern und Preisträgerinnen, die 2022 in der Prager Karls-Universität geehrt wurden, zählt auch Martina Benešová-Schäfer vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Sie erhielt den Tschechischen Erfinderpreis für die Entwicklung von Wirkstoffen zur Diagnose und Therapie von Prostatakrebs.
Diagnose und Therapie der Allergischen Rhinokonjunktivitis (AR) bei Kindern und Jugendlichen
12. Januar 2023
Die Allergische Rhinokonjunktivitis (AR) ist nicht nur lästig, sie beeinträchtigt Kinder und Jugendliche oft langfristig in ihrer Lebensqualität im Alltag. Wissenschaftlich nachgewiesen sind nicht nur die auf den ersten Blick sichtbaren Problemen wie Niesen, rote Augen und verstopfte Nase, auch Schlafstörungen kommen bei moderaten und schweren Verläufen regelmäßig vor. Dies hat Folgen für die Konzentration an den nächsten Tagen. Spielen, Lernen und Arbeiten ist schlechter möglich, wenn Kinder in den Nächten aufgrund ihrer Allergischen Rhinokonjunktivitis schlecht schlafen.
Akute Myeloische Leukämie: Bundesweite klinische Studie stellt internationalen Therapie-Standard in Frage
12. Dezember 2022
Vor einer allogenen Stammzelltransplantation zur Behandlung einer Akuten Myeloischen Leukämie (AML) gilt eine Komplettremission bislang als Goldstandard. Eine bundesweite klinische Studie zeigt nun erstmals, dass dieses Vorgehen keinen Vorteil für das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben bringt. Ein alternativer Ansatz aus vorbereitender Therapie und anschließender sofortiger Übertragung der Stammzellen kann Nebenwirkungen verringern und Krankenhausaufenthalte verkürzen.
Neue Leitlinie empfiehlt: Borderline spezifisch behandeln
7. Dezember 2022
Unter Federführung der DGPPN wurde erstmals eine evidenzbasierte Behandlungsleitlinie für die Borderline-Persönlichkeitsstörung erarbeitet. Eine interdisziplinäre Leitliniengruppe mit renommierten Fachleuten aus 23 Fachgesellschaften empfiehlt spezielle, an die Besonderheiten der Borderline-Persönlichkeitsstörung angepasste Psychotherapien, die auch das soziale Umfeld einbeziehen. Mit der Therapie soll bei Bedarf schon im frühen Jugendalter begonnen werden.
Gebärmutterhalskrebs: Aktualisierte Leitlinie für Patientinnen
6. Dezember 2022
Wie wird Gebärmutterhalskrebs festgestellt und behandelt? Welche Folgen haben Erkrankung und Therapie? Die aktualisierte Patientinnenleitlinie ‘Gebärmutterhalskrebs – Eine Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge’ informiert umfassend und in allgemein verständlicher Sprache über die Erkrankung. Sie basiert auf der S3-Leitlinie für medizinische Fachkreise und wendet sich direkt an die Betroffenen. Die Patientinnen werden dabei unterstützt, die Erkrankung besser zu verstehen und sich gut informiert an der Therapieentscheidung zu beteiligen. Die Erstellung der Patientinnenleitlinie wurde von der Deutschen Krebshilfe gefördert. Sie ist ab sofort kostenlos bestellbar.
Herzdiagnostik durch kardiale Bildgebung – für Herzpatienten unverzichtbar
26. November 2022
Bildgebende Verfahren wie Echokardiographie, Computer- und Magnetresonanztomographie ermöglichen den Blick von außen ins Herz. Spezialisten ordnen in HERZ heute die Stärken dieser Verfahren für die Diagnose von Herzkrankheiten und deren Therapie ein.
Darmkrebs: Sterbende Krebszellen versorgen Nachbar-Tumorzellen mit Anleitung zum Überleben
18. November 2022
Forschende des Georg-Speyer-Hauses und der Goethe-Universität haben einen neuen Mechanismus entdeckt, der erklärt, warum nur ein Teil der Zellen eines Darmtumors auf eine Chemotherapie anspricht. Das von Prof. Florian Greten geleitete Forschungsteam konnte feststellen, dass bei der Chemotherapie absterbende Tumorzellen noch ein letztes Mal mit benachbarten Tumorzellen kommunizieren, um sie mit einer Anleitung zu versorgen, wie sie der Therapie widerstehen können. Die sterbenden Zellen programmieren die Signalkaskaden in den benachbarten Tumorzellen so um, dass sie nicht mehr anfällig für die Chemotherapie sind. Damit sorgen die sterbenden Zellen unter dem Strich für ein Überleben des Tumors.
Hohe Auszeichnung für Krebsforscherin Ulrike Stein
17. November 2022
Ulrike Stein sucht nach Schlüsselmolekülen der Metastasierung, um sie für die Therapie solider Tumore zu nutzen und die Prognose für Krebspatient*innen zu verbessern. Die Metastasis Research Society ehrt sie dafür mit dem diesjährigen Women in Science Achievement Award.
Lungenkrebs: Neue Leitlinie soll Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge verbessern
15. November 2022
Rund 50.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr an Lungenkrebs. Nur zehn bis 20 Prozent der Betroffenen überleben die darauffolgenden fünf Jahre. Damit ist das Lungenkarzinom die Krebserkrankung mit der höchsten Mortalitätsrate unter allen Tumorerkrankungen. Um die Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge deutlich zu verbessern, ist heute nach dreijähriger Arbeit die neue S3-Leitlinie Lungenkarzinom im Rahmen des Deutschen Krebskongresses in Berlin veröffentlicht worden.
Post-COVID – Fakt oder Fiktion?
5. November 2022
In vielen Studien wird derzeit versucht, die Entstehungsmechanismen der Post-COVID-Erkrankung zu klären und Ansatzpunkte für eine ursächliche Therapie zu finden. Auch eine Studie aus Essen versuchte, objektive pathologische Befunde zu erfassen, was aber nicht gelang. Viele Betroffene wiesen eine Somatisierungsstörung auf, offensichtlich ein Risikofaktor für Post-COVID. Diese sei aber nicht gleichzusetzen mit einer „Psychologisierung“ der Erkrankung. Verschiedene Studien zeigten laborchemische und radiologische Auffälligkeiten bei Post-COVID. Die Datenlage ist allerdings sehr heterogen, der Pathomechanismus bislang nicht geklärt.
Vorhofflimmern: mit Sport und Ausdauerbewegung unangenehme Anfälle vermeiden
4. November 2022
Auf natürliche Weise gegen Vorhofflimmern: Mit Ausdauerbewegung lassen sich Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht vorbeugen und die Therapie positiv beeinflussen: „Sport ist ein Therapeutikum“
Lungenärzte und Allgemeinmediziner: Derzeit noch keine Alternative für klimaschädliche Treibgas-Inhalatoren
29. Oktober 2022
Noch immer sind Asthma-Patienten auf Inhalatoren angewiesen, die mit klimaschädlichen Treibgasen betrieben werden. Der Grund: Es mangelt an umweltfreundlichen Alternativgeräten, die den medizinischen Anforderungen gerecht werden. Aufmerksam betrachten führende Lungenmediziner daher nun eine geplante EU-Verordnung, die nur noch eine begrenzte Herstellung treibgasbetriebener Dosieraerosole ab 2025 vorsieht. „Insbesondere für die am schwersten Erkrankten könnte dann keine sichere Therapie mehr gewährleistet werden. Das gilt auch für künstlich beatmete Patienten“, sagt Professor Torsten Bauer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
#DIVI22-Podiumsdiskussion: Was tun bei normativen Herausforderungen in der Kinderintensivmedizin?
22. Oktober 2022
Wie geht man damit um, wenn Eltern die Fortsetzung einer intensivmedizinischen Therapie ihres Kindes fordern, die Mehrheit des Fachpersonals diese Option aber ablehnt? Darf man eine einmal begonnene maschinelle Beatmung wieder beenden und wenn Ja, auf welche Weise? Was ist überhaupt ein gutes Behandlungsziel? Wie stellt man das fest? – Wenn es um derartige normative Fragen in der Kinderintensivmedizin geht, stoßen Ärztinnen und Ärzte, pflegerische und therapeutische Fachkräfte sowie Eltern und Angehörige oft an ihre Grenzen.
PRESSEEINLADUNG 9. Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober: „Pro & Contra moderner Thrombose-Therapien“
4. Oktober 2022
Berlin, den 04.10.2022 – Der medizinische Fortschritt in der Thrombosetherapie hat die Anzahl der Therapieoptionen deutlich erhöht und stellt PatientInnen wie auch ÄrztInnen mitunter vor komplexe Entscheidungen. Konservative Therapie versus operative Verfahren? Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Gerinnungshemmung zu beenden? Und welche Therapie ist für KrebspatientInnen geeignet?
Studie zeigt signifikante antivirale Aktivität des Wirkstoffs Bulevirtide zur Therapie chronischer Hepatitis-D-Virusin
1. Oktober 2022
Weltweit sind 10 bis 20 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-D-Virus (HDV) infiziert. Eine HDV-Infektion ist immer mit einer Hepatitis-B-Virus Infektion assoziiert. Für diese schwerste Form der chronischen Virushepatitis gab es bisher keine zufriedenstellende therapeutische Option. In einer multizentrischen klinischen Phase II-Studie konnte ein internationales Forschungsteam nun zeigen, dass die 24-wöchige Anwendung des von dem DZIF-Virologen Prof. Stephan Urban entwickelten Wirkstoffs Bulevirtide die Hepatitis-D-Viruslast in Blutserum und Leber signifikant senkte. Der neuartige Eintrittsinhibitor stellt daher eine vielversprechende Strategie in der Behandlung chronischer HDV-Infektion dar.