Immunschwäche nach Sepsis: Forschung von Elena Siakaeva ausgezeichnet

Warum erkranken Patient:innen nach Überstehen der ersten kritischen Phase einer Sepsis so häufig erneut an lebensbedrohlichen Infektionen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Forschung von Elena Siakaeva an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Essen. Ihre Arbeiten zeigen, dass die gestörte Immunabwehr nach einer Sepsis auf tiefgreifende Veränderungen im Knochenmark zurückgeht. Dort werden bestimmte Immunzellen neu gebildet, die das Immunsystem unterdrücken statt es zu aktivieren. Dieses Phänomen trägt zur gefährlichen Immunsuppression in Zusammenhang mit Sepsis bei.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

Wenn der Tumor sauer wird: saure Tumorumgebung fördert Überleben und Wachstum von Krebszelle

Tumoren sind kein komfortabler Lebensraum: Sauerstoffmangel, Nährstoffknappheit und die Anreicherung teils schädlicher Stoffwechselprodukte setzen Krebszellen ständig unter Stress. Ein Forschungsteam vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und vom Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien hat nun entdeckt, dass vor allem der saure pH-Wert im Tumorgewebe – die sogenannte Azidose – entscheidend dafür ist, wie Bauchspeicheldrüsenkrebszellen ihren Energiestoffwechsel anpassen, um unter diesen widrigen Bedingungen zu überleben. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

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Science-Studie: Den Auswirkungen von Mutationen auf der Spur

Die Genome aller Organismen enthalten Mutationen, deren biologische Auswirkungen oft unbekannt sind. Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben in Kooperation mit der Stanford University (USA) nun einen Weg gefunden, bei einem Hefepilz die Auswirkungen zahlreicher Mutationen vorherzusagen. Schlüssel war die detaillierte Analyse des Proteoms – also der Gesamtheit der Proteine einer Zelle. Das Forschungsteam sieht in der neuen Methode ein wertvolles Werkzeug, molekularbiologische Zusammenhänge besser zu verstehen – etwa vor dem Hintergrund zunehmender Resistenzen bei Mikroorganismen gegen medizinische Wirkstoffe. Die Studie ist im Fachmagazin Science* erschienen.

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Auf frischer Tat ertappt: Europas größte Fledermaus jagt und verzehrt Singvögel in der Luft

Seit 25 Jahren versucht ein internationales Forschungsteam ein seltenes Verhalten des Riesenabendseglers, Europas größter Fledermausart, zu dokumentieren. Nun zeigen Senderdaten erstmalig, dass diese Fledermäuse nicht nur kleine Vögel fressen – sie jagen und fangen sie mehr als einen Kilometer über dem Boden und verzehren sie, ohne zu landen. In einer am 9. Oktober 2025 in der Fachzeitschrift „SCIENCE“ veröffentlichten Studie analysierte das Team Daten von Riesenabendseglern, die in der biologischen Station Doñana in Spanien mit Mini-Biologgern markiert wurden, und rekonstruiert detailliert, wie die Fledermäuse die Jagd und die Mahlzeit in der Luft bewältigen.

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Wie Heilende Architektur entsteht

von Franziska Ritz

Coburger Symposium unter Leitung von Prof. Gemma Koppen führt die Debatte über Heilende Architektur an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis fort.

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Behandlung eines Patienten: Hirnschrittmacher hilft bei Stottern

Die tiefe Hirnstimulation, bei der bestimmte Hirnregionen durch eingepflanzte Elektroden angeregt werden, ist eine vielfach erprobte Methode zur Behandlung von Bewegungserkrankungen wie Morbus Parkinson. Forschende um Christian Kell von der Universitätsmedizin Frankfurt und Nils Warneke und Katrin Neumann vom Universitätsklinikum Münster haben jetzt erstmals mit dieser Methode das starke Stottern eines Menschen mit Entwicklungsstottern erfolgreich lindern können. Die Wissenschaftler*innen bereiten jetzt eine Studie vor, in der die Therapie an weiteren Menschen, die stark stottern, getestet werden soll.

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Patient Treatment Shows: Brain Pacemaker Helps with Stuttering

Deep brain stimulation, a method where specific brain regions are activated using implanted electrodes, is a well-established approach for treating movement disorders such as Parkinson’s disease. Researchers led by Christian Kell from Frankfurt University Medicine as well as Nils Warneke and Katrin Neumann from Münster University Hospital have now successfully alleviated severe stuttering in a person with developmental stuttering using this method for the first time. The researchers are now preparing a study to test the therapy on additional individuals who experience severe stuttering.

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Another step towards a cure: Vitamin A transporter reactivates latent HIV

Human immunodeficiency viruses (HIV) are insidious. They can evade the immune defence and antiviral drugs by becoming „latent“. In this state, they are largely invisible and unassailable. As long as these dormant viruses persist, there is no cure for HIV/AIDS. However, researchers at Ulm University Hospital have discovered a new way to reactivate latent HI viruses. This is made possible by the body’s own protein RBP4, a transporter for vitamin A – and provides a new starting point for HIV cure approaches.

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Global Wine Tourism Report 2025: Landmark international study unveils the current state of wine tourism worldwide

The newly published Global Wine Tourism Report 2025 marks a milestone for the global wine and tourism industries. With contributions from 1,310 wineries in 47 countries, it is the most comprehensive international analysis of wine tourism to date, reflecting the sector’s realities and future directions.
“The report offers a unique global voice for the wine sector. It helps us better understand consumer expectations and design innovative strategies,” said Professor Gergely Szolnoki of Hochschule Geisenheim University, who led the research team.

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Clean air protects children from high blood pressure and elevated diabetes markers

Two new studies by the Leibniz Institute for Prevention Research and Epidemiology – BIPS in Bremen show for the first time that air quality directly influences blood pressure (pre-hypertension and hypertension) and important markers for diabetes risk in children and adolescents. These findings were made possible by the use of causal inference methods enabling to determine the effects of hypothetical interventions.

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Saubere Luft schützt Kinder vor hohem Blutdruck und erhöhten Diabetes-Markern

Zwei neue Studien des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS in Bremen zeigen erstmals, dass die Luftqualität direkt den Blutdruck und wichtige Marker für das Diabetes-Risiko beeinflusst. Möglich wurde dieser Nachweis durch die Anwendung von Methoden der kausalen Inferenz, die es erlauben, die Effekte sogenannter hypothetischer Interventionen zu ermitteln.

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Global Wine Tourism Report 2025: Internationale Studie gibt Einblick in den aktuellen Stand des Weintourismus weltweit

Der neu veröffentlichte Global Wine Tourism Report 2025 ist ein Meilenstein für die globale Wein- und Tourismusbranche. Mit Beiträgen von Weingütern aus 47 Ländern ist er die bislang umfassendste internationale Analyse des Weintourismus und spiegelt die Realitäten und Zukunftsaussichten der Branche wider.
„Der Bericht verleiht dem Weinsektor eine einzigartige globale Stimme. Er hilft uns, die Erwartungen der Verbraucher besser zu verstehen und innovative Strategien zu entwickeln“, erläutert Prof. Dr. Gergely Szolnoki von der Hochschule Geisenheim, der das Forschungsteam leitete.

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How Plants Regulate Adapting to Drought

A heretofore unknown molecular mechanism helps plants save water in extreme drought and intense sunlight. A research team at Heidelberg University’s Centre for Organismal Studies (COS) has discovered that a protein complex – the cysteine synthase complex – serves as a sensor in the chloroplasts. It receives and forwards stress signals and ensures that the hormone abscisic acid is formed via biosynthesis. This hormone triggers the closure of tiny pores on the leaves, thus preventing water loss.

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Universität Koblenz trauert um Dr. Jane Goodall

Die Universität Koblenz trauert um die britische Verhaltensforscherin und Umweltaktivistin Dr. Jane Goodall, die im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Mit ihrem Einsatz für Natur- und Artenschutz, ihrer bahnbrechenden Forschung an Schimpansen in Tansania und ihrem Engagement für den Erhalt der Umwelt hat sie weltweit Generationen von Menschen inspiriert.

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Von Inseln zu Brücken: Blutanalysen vereinheitlichen

Greifswalder Publikation in der Fachzeitschrift Nature Genetics

Blut kann viel verraten. Es gibt Hinweise zu möglichen Entzündungen, Gerinnungsstörungen oder bestimmten Organfunktionen. Es enthält tausende Eiweiße, also Blutproteine, die verraten können, ob ein Mensch gesund ist oder nicht.

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When a Fear of Closeness and Vulnerability Leads to Destructive Behavior

A new study by researchers at Freie Universität Berlin and partner universities has revealed the key psychodynamic mechanisms of personality disorders

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Wenn Angst vor Nähe und Verletzlichkeit zu zerstörerischem Verhalten führt

Neue Studie von Forschenden der Freien Universität Berlin und Partneruniversitäten zeigt zentrale psychodynamische Mechanismen bei Persönlichkeitsstörungen

Wie können wir uns das erratische, rücksichtlose oder auch aggressive Verhalten einiger im öffentlichen Mittelpunkt stehender Personen erklären? Ein internationales Forschungsteam der Freien Universität Berlin, der Psychologischen Hochschule Berlin und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel konnte zeigen, dass bestimmte psychodynamische Mechanismen den Kern von Persönlichkeitsstörungen bilden. Die Ergebnisse sind gerade im renommierten Fachjournal British Journal of Psychiatry erschienen (doi.org/10.1192/bjp.2025.10347).

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Museum der Natur Hamburg: Neue Leitungen verbinden Wissenschaft und Gesellschaft

Das Museum der Natur Hamburg begrüßt zwei neue Leitungspersönlichkeiten, die zugleich Professuren an der Universität Hamburg innehaben. Mit ihnen gewinnt das Museum weiter an wissenschaftlichem Profil und gesellschaftlicher Relevanz – als Ort der Erkenntnis und des Austauschs für alle Menschen.

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Gemeinsam gegen Bluthochdruck: VDBW und Deutsche Hochdruckliga stärken Bluthochdruckprävention in der Arbeitswelt.

Bluthochdruck (Hypertonie) zählt zu den häufigsten und gefährlichsten Gesundheitsrisiken. In Deutschland leiden über 20 Millionen Menschen daran, darunter fast acht Millionen im erwerbstätigen Alter. Bleibt Bluthochdruck unbehandelt, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Um Prävention stärker im betrieblichen Gesundheitsmanagement zu verankern, hat die Deutsche Hochdruckliga (DHL) e.V. mit dem Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. (VDBW) neue Initiativen zur betrieblichen Aufklärung gestartet. Ziel ist es, Betriebs- und Werksärztinnen und -ärzte dabei zu unterstützen, Bluthochdruck am Arbeitsplatz frühzeitig zu erkennen, aufzuklären und zu behandeln.

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Ausschreibung: Forschungspreis „Digitale Innovationen in der Herzmedizin“ 2026

Forschungspreis wird verliehen von der Deutschen Herzstiftung und der Sektion eCardiology der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – gefördert von der Sana Kliniken AG

Bewerbungsschluss: 12. Dezember 2025

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64. Deutsche Pflanzenschutztagung an der TU Braunschweig mit 1.100 Experten

Die herausragenden Forschenden Dr. Marion C. Müller und Dr. Stephan Winter erhielten renommierte Auszeichnungen
Gemeinsame Pressemitteilung von Leibniz-Institut DSMZ, Julius Kühn-Institut und Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V.

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Ein Fluss, eine Hoffnung: 100 junge Störe sollen in der Elbe eine neue Heimat finden

Forschende des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) setzen am 10. Oktober in Geesthacht junge Europäische Störe in der Elbe aus. Der dort ausgestorbene und streng geschützte Wanderfisch gilt als Schirmart: Wo seine anspruchsvolle Lebensweise möglich ist, profitieren auch viele andere flusstypische Tier- und Pflanzenarten. Ziel der seit 2008 laufenden Wiederansiedlungsbemühungen ist es, einen sich selbst erhaltenden Bestand in der Elbe aufzubauen – einst Heimat des historisch bedeutendsten Stör-Vorkommens in Europa. Der Besatz findet am Rande eines Arbeitstreffens der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) in Geesthacht statt.

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Global Atlas of Thermal Tolerance – Heat Check for Freshwater Organisms

Climate change not only causes temperatures on land and in the sea to rise, but also leads to warming rivers, lakes, and streams – with serious consequences for the animals living within them. A research team at the University of Duisburg-Essen has published the largest openly accessible collection of data on the thermal tolerance of freshwater organisms to date. This data helps water management and government authorities to enact preventive measures to protect animals living in and around water.

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urban BioÖkonomieLab: Die Stadt der Zukunft setzt auf kreislaufbasierte Bioökonomie

Wo der Mensch lebt, hinterlässt er Spuren – in Form von Abfall, Abwasser und Emissionen. Aufgrund der hohen Urbanisierung in Deutschland fallen diese somit in besonderem Maße im urbanen Umfeld an. Grund genug, sich diese Ballungszentren genauer anzuschauen: Forschende des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB haben untersucht, wie sich bioökonomische Ansätze in Städten umsetzen lassen, die auf die Wiederverwertbarkeit von Ressourcen und eine konsequente Kreislaufführung setzen. Im Rahmen des Projekts »urban BioÖkonomieLab« haben die IGB-Forschenden auf Basis einer eigens dafür entwickelten Methodik bereits drei regionale Roadmaps erstellt.

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Zentrum für Biointelligente Wertschöpfung mit neun Millionen Euro gefördert

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert den Aufbau eines neuen Zentrums für Biointelligente Wertschöpfung in Stuttgart mit rund neun Millionen Euro. Zwei Fraunhofer-Institute sowie mehrere Institute der Universitäten Stuttgart und Hohenheim bündeln in dem neuen S-TEC-Zentrum ihre Kompetenzen. Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut eröffnete das Zentrum am 7. Oktober 2025 offiziell auf dem Biointelligence Summit auf der Messe Stuttgart.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft