EU-Zulassung für Kisunla (Donanemab): Zweites Alzheimer-Medikament mit neuem Therapie-Ansatz

Die Europäische Kommission hat Kisunla (Wirkstoff: Donanemab) zugelassen – nach Leqembi das zweite Anitkörper-Medikament in der EU. Er kann den Krankheitsverlauf im frühen Stadium moderat verlangsamen und unterscheidet sich von Leqembi durch eine zeitlich begrenzte Therapie. Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. ordnet die Zulassung in einer aktuellen Pressemitteilung ein.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

The dose makes the difference

The yeast fungus 𝘊𝘢𝘯𝘥𝘪𝘥𝘢 𝘢𝘭𝘣𝘪𝘤𝘢𝘯𝘴 not only uses the toxin candidalysin to cause infections, but also to colonize the oral mucosa inconspicuously – but only in finely balanced amounts. Too little toxin prevents oral colonization, too much triggers the immune system and leads to an inflammatory defense reaction, as an international research team from Zurich, Jena, and Paris discovered. The results were published in the journal Nature Microbiology.

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Die Dosis macht den Unterschied

𝘊𝘢𝘯𝘥𝘪𝘥𝘢 𝘢𝘭𝘣𝘪𝘤𝘢𝘯𝘴 produziert ein Toxin, das krank macht – aber in geringen Mengen hilft es dem Pilz, um dauerhaft in der Mundschleimhaut zu überleben

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Ostseealgen: Jahrtausende stabil, und dann kam der Mensch

Ostseealgen: Jahrtausende stabil, und dann kam der Mensch

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New mechanisms for bacterial motility and DNA transfer between bacteria decoded

Biology: Publications in Cell Discovery und PNAS

Bacteria are constantly moving by help of motility organs called flagella or pili to colonize new niches. Also, bacteria can exchange information, like “speaking to each other”, and thus acquire new abilities through the exchange of DNA materials. These motility organs play important roles in DNA uptake to exchange genetic information between different bacteria, allowing what’s so-called genomic plasticity. Therefore, bacterial motility organs contribute to bacterial pathogenicity, colonizing hosts, biofilm formation and spreading of antibiotics resistance.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

Neue Krebsmedikamente: Wie sich Nebenwirkungen am Auge behandeln lassen – und was sich in der Versorgung ändern muss

Moderne Krebsmedikamente wie Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) und Immuntherapien können schwerwiegende Nebenwirkungen am Auge bis hin zur Erblindung verursachen. Doch unser Gesundheitssystem ist strukturell auf diese Patientinnen und Patienten nicht eingestellt, deren Zahl künftig noch wachsen wird, warnt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG). Daher fordert die Fachgesellschaft eine engere Verzahnung von Onkologie und Augenheilkunde sowie neue Versorgungspfade. Auf der Kongress-Pressekonferenz am Donnerstag, den 25. September 2025, stellte ein DOG-Experte Lösungsansätze vor.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

Biodiversität stärkt Bestäuber und sichert stabile Erträge

Biologische Vielfalt verbessern und gleichzeitig Erträge erhalten? Für viele klingt das wie ein Widerspruch. Eine neue Studie der Universität Würzburg zeigt jedoch: Unter den richtigen Voraussetzungen ist beides möglich.

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Bauchaortenaneurysma: Lebensgefahr im Bauch – Ultraschall-Screening kaum genutzt

Ultraschallexperten informieren über moderne Sonografieverfahren, mit denen sich lebensbedrohliche Erkrankungen frühzeitig ermitteln lassen

Älter werden und gesund bleiben – anlässlich des Internationalen Tags des älteren Menschen am 1. Oktober macht die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e. V. (DEGUM) auf eine oft übersehene Gefahr im Alter aufmerksam: das Bauchaortenaneurysma. Die Erkrankung verläuft lange symptomlos, kann im Falle eines Risses in der Gefäßwand der Bauchaorta jedoch tödlich enden. Bei ihrer Online-Pressekonferenz am 1. Oktober 2025 rückt die DEGUM dieses Thema in den Fokus.

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A year in the making: release of Kulans into the wild marks important step for ecosystem restoration in Kazakhstan

A major milestone for steppe restoration was reached as a group of globally endangered kulans (Asiatic wild ass) were released from the “Alibi” Reintroduction Center into the vast landscapes of the Altyn Dala State Reserve in Central Kazakhstan. Their move into the wild from the acclimatization enclosure, where they had been for one year, was called a “soft release” taking place over several days, with the animals leaving the acclimatization enclosure in small groups, between August 25th and 27th, 2025. Multiple kulans carry GPS collars and newly introduced solar-powered GPS ear tags, which are now providing valuable insights into their movements across the steppe.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

Erfolgreiche Auswilderung von Kulanen ist ein Meilenstein für Wiederherstellung des Steppenökosystems in Kasachstan

Ein internationales Konsortium aus Forschungs- und Naturschutzorganisationen entließ im August 2025 eine Gruppe von Kulanen – stark gefährdeten asiatischen Wildeseln – aus dem Wiederansiedlungszentrum „Alibi“ in die weiten Landschaften des Altyn-Dala-Reservats in Kasachstan. Die Wildesel verbachten zuvor ein Jahr in einem Akklimatisierungsgehege und tragen nun zur Renaturierung und zum Erhalt wertvoller Steppen-Ökosysteme bei. Mehrere Kulane tragen GPS-Halsbänder und solarbetriebene GPS-Ohrmarken, die Einblicke in ihre Bewegungen in der Steppe liefern.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

Weltherztag 2025: Warum Herzgesundheit bei Diabetes kein Zufall ist

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Menschen mit Diabetes haben ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko, daran zu erkranken. Denn Diabetes, besonders in Kombination mit Adipositas, gehört zu den wichtigsten Ursachen für oft über Jahre fortschreitende Gefäßschädigungen. Herzschwäche, Rhythmuserkrankungen oder Klappenprobleme können die Folge sein. Zum Weltherztag am 29. September erklären zwei Experten des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD), was Menschen mit Diabetes konkret für ihre Herzgesundheit tun können.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

CAR-T-Zell-Therapie erstmals bei schwerer Darmerkrankung erfolgreich

21-Jährige mit therapieresistenter, schwerer chronisch-entzündlicher Darmerkrankung erfolgreich mit zellulärer Immuntherapie behandelt

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Unerwarteter Befund bei Anorexia nervosa: Gewichtszunahme verändert Epigenetik nicht

Es wird schon lange vermutet, dass epigenetische Mechanismen bei der Essstörung Anorexia nervosa eine große Rolle spielen könnten. Eine aktuelle Studie des Instituts für geschlechtersensible Medizin der Universität Duisburg-Essen kommt nun zu einem überraschenden Ergebnis. Obwohl Patient:innen mit Anorexia nervosa während einer stationären Therapie innerhalb weniger Monate stark an Gewicht zunehmen, zeigen sich keine einheitlichen Veränderungen in ihren DNA-Methylierungsmustern. Damit widerspricht diese kürzlich in Scientific Reports veröffentlichte Untersuchung der Annahme, dass eine Gewichtszunahme unmittelbare epigenetische Effekte auslöst.

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DGfN-Pressekonferenz: Fortschritte bei Nierenentzündungen – Leitlinie, Therapien, Perspektiven

Glomerulonephritiden (GN), Entzündungen der Nierenkörperchen, sind mit etwa einem Viertel die häufigste Ursache für ein Nierenversagen und damit auch für eine lebenslange Dialyse oder Nierentransplantation. Dabei sind die zumeist immunologisch bedingten GN oft behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt und mit modernen Medikamenten therapiert werden. Mittlerweile ermöglichen neue diagnostische Marker und molekulare Verfahren eine wesentlich genauere Einordnung der Krankheitsbilder – Grundlage für eine maßgeschneiderte Therapie.

Die Pressemitteilung ist auch unter folgendem Link abrufbar:
https://www.dgfn.eu/pressemeldung/fortschritte-bei-glomerulonephritiden-neue-leitlinie.html

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

Artificial Light Changes Synchronization with the Moon

It is highly likely that the female menstrual cycle was originally synchronized with the lunar cycle. This has changed significantly with the rise of artificial light and smartphones, as a new study by the University of Würzburg shows.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

Künstliches Licht verändert die Monduhr

Mit großer Wahrscheinlichkeit war der weibliche Menstruationszyklus ursprünglich mit dem Mondzyklus synchronisiert. Das hat sich mit dem Siegeszug von künstlichem Licht und Smartphones stark verändert, wie eine neue Studie der Universität Würzburg zeigt.

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Klimawandel bedroht Fischvielfalt : Nature-Studie belegt Rückgänge in kühlen US-Gewässern

Die Zusammensetzung von Fischgemeinschaften in Flüssen und Bächen der USA hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten massiv verändert. Eine neue Studie in Nature belegt: Steigende Wassertemperaturen und die Ansiedlung bestimmter Fische durch den Menschen beschleunigen den Verlust der Biodiversität – vor allem in kühlen Gewässern. An der Studie ist Umweltexperte Prof. Dr. Ralf Schäfer (Universität Duisburg-Essen) beteiligt.

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Alte Pflanze, neue Erkenntnisse: IPK Team enthüllt „Mosaik-Abstammung“ der Gerste

Gerste zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und wird seit mehr als 10.000 Jahren kultiviert. Lange Zeit wurde vermutet, dass sie an einem einzigen Ort domestiziert wurde. Eine neue Studie eines internationalen Teams unter Führung des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) zeigt, dass die heutige Gerste aus verschiedenen Wildpopulationen im sogenannten Fruchtbaren Halbmond hervorgegangen ist. Sie besitzt also eine Art „Mosaik-Abstammung“. Die Ergebnisse der Studie wurden heute in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

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Abwehrzellen aufrüsten: Neue CRISPR-Methode stärkt CAR-T-Zellen im Kampf gegen Krebs

### ACHTUNG SPERRFRIST BIS 24.09.2025 17:00h ###

CAR-T-Zellen haben die Behandlung bestimmter Blutkrebserkrankungen revolutioniert – doch allzu oft reicht ihre Wirkung nicht aus. Ein Forschungsteam am CeMM und an der Medizinischen Universität Wien hat nun eine neue Strategie entwickelt, um CAR-T-Zellen gezielt zu verbessern: Durch den Einsatz der „Genschere“ CRISPR gelang die Entdeckung unerwarteter genetischer Veränderungen, die CAR-T-Zellen zu deutlich wirksameren Krebstherapeutika machen. Ihre Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature (DOI: 10.1038/s41586-025-09507-9) veröffentlicht.

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Climate change promotes the spreading of vibrios: IOW study reveals global distribution patterns

Vibrio vulnificus, a bacterium that is potentially very dangerous to humans, is a natural component of marine plankton. The Leibniz Institute for Baltic Sea Research Warnemünde (IOW) has now presented the first comprehensive analysis of its global distribution. It shows that the pathogen occurs in almost all coastal regions of the world, but is more prevalent at comparatively high water temperatures, moderate salinity levels, and in decaying algal blooms. Published in Nature’s journal “Communications Earth & Environment”, the study also provides a predictive model that can be used to estimate future climate change-induced changes in the distribution of vibrios.

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Klimawandel fördert Ausbreitung von Vibrionen: IOW-Studie zeigt globale Verbreitungsmuster

Der für Menschen potenziell gefährliche Wundbranderreger Vibrio vulnificus ist natürlicher Bestandteil von Meeresplankton. Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) hat jetzt erstmals eine umfassende Analyse zu seiner globalen Verbreitung vorgelegt. Diese zeigt, dass das Pathogen in fast allen Küstenregionen der Welt auftritt, vermehrt jedoch bei vergleichsweise hohen Wassertemperaturen, mittleren Salzgehalten und in absterbenden Algenblüten. Publiziert in der Nature-Fachzeitschrift „Communications Earth & Environment“, liefert die Studie außerdem ein Vorhersagemodell, mit dem sich künftige Klimawandel-bedingte Veränderungen der Vibrionen-Verbreitung abschätzen lassen.

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Lebende Lunge ersetzt Tierversuche

Die Lunge geschlachteter Schweine endet meist als Tierfutter oder wird gar entsorgt. Zwei Forschungsteams aus Medizin und Ingenieurwissenschaft haben an der Universität des Saarlandes ein Verfahren entwickelt, um solche „Schlachtabfälle“ als praxistaugliches und aussagekräftiges Lungen-Modell für die Forschung zu nutzen. Ziel ist es, Tierversuche zu ersetzen, zu reduzieren und diese sogar von deren Möglichkeiten und Aussagekraft her zu übertreffen. Die Mediziner halten die Lungen bis zu 24 Stunden stabil, was zuvor keiner anderen Gruppe weltweit gelungen ist. Die saarländische Landesregierung fördert die Forschung.

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Study identifies key psychosocial stress factors in freight train driving

Long shifts, irregular working hours, high time pressure, and social isolation: the work of freight train drivers is both physically and mentally demanding. A better understanding of the specific work-related stresses faced by freight train drivers can help make the profession more sustainable and attractive in the long term. To this end, a research team at the Leibniz Research Centre for Working Environment and Human Factors in Dortmund (IfADo) studied 532 train drivers in Germany, examining how various psychosocial factors and their interactions influence well-being, performance, and safety.

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Studie identifiziert zentrale psychosoziale Belastungsfaktoren im Güterzugverkehr

Lange Fahrten, atypische Arbeitszeiten, hoher Zeitdruck und soziale Isolation: Die Arbeit von Lokführerinnen und Lokführern im Güterzugverkehr ist körperlich wie psychisch stark fordernd. Ein besseres Verständnis der besonderen Arbeitsbelastungen von Lokführerinnen und Lokführern im Güterzugverkehr kann dazu beitragen, den Beruf langfristig attraktiv zu gestalten. Ein Forschungsteam am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund (IfADo) hat daher die Situation von 532 Lokführern in Deutschland untersucht – mit Blick darauf, wie sich verschiedene psychosoziale Faktoren und ihre Wechselwirkungen auf Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Sicherheit auswirken.

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Grünlandschmetterlinge – wichtige Indikatoren für den Zustand der Natur

Ein Ziel der 2024 in Kraft getretene EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur ist es, den Artenschwund zu stoppen und wichtige Ökosystemleistungen von Agrarlandschaften zu erhalten. Unter Federführung des UFZ wurde nun ein Index der Grünlandschmetterlinge für Deutschland berechnet – ein in der EU-Verordnung vorgeschlagener Indikator für den Zustand der Biodiversität. Die in Nature Conservation veröffentlichten Ergebnisse zeigen vor allem für die letzten Jahre einen negativen Trend. Für ihre Berechnungen konnten die Forschenden auf die 4 Millionen Beobachtungsdaten zurückgreifen, die in den letzten 20 Jahren im Rahmen des „Tagfalter-Monitoring Deutschland“ am UFZ gesammelt wurden.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft