Die Männchen singen, die Weibchen hören zu. Lange galten diese Rollen beim Vogelgesang und dem dazugehörigen Lernprozess als klar verteilt. Eine Studie unter der Leitung von Daniela Vallentin am MPI für biologische Intelligenz zeigt nun, dass weibliche Zebrafinken sehr wohl eine aktive Rolle beim Gesangslernen spielen. Die Rufe der Weibchen in Reaktion auf die Gesangsübungen der Männchen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der komplexen Gesänge. Spezialisierte Nervenzellen im Gesangszentrum der Männchen werden dann aktiv, wenn sie in Anwesenheit von Weibchen ihren Gesang üben. So fördert das Feedback der Weibchen direkt die Präzision und Qualität des erlernten Gesangs.