Gesundheitspolitik ist ein Schlüsselbereich staatlichen Handelns, dessen Prägekraft für das Leben der Bürgerinnen und Bürger zuletzt besonders klar in der Corona-Pandemie hervortrat. Jutta Braun vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) hat das Gesundheitsministerium der DDR erforscht: Hat sich die sozialistische Hoffnung vom gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle erfüllt? Welche Politisierung erhielt die Medizin durch den Ost-West-Konflikt? Während die DDR im Systemvergleich mit der Bundesrepublik Erfolge im „Impfkrieg“ und in der Arbeitsmedizin verzeichnete, prägten bald auch Engpässe in der Pharmazie den Alltag.