In der Europäischen ESC-ESH-Leitlinie zum Management der arteriellen Hypertonie [1] markiert der Grenzwert von 140/90 mm Hg die «rote Linie». Erst dann wird eine medikamentöse Therapie empfohlen. Lebensstilmaßnahmen wie Bewegung und Reduktion des Körpergewichts zum Gegensteuern und zur Prophylaxe von Endorganschäden werden den Betroffenen bereits bei hochnormalen Werten angeraten. Nun mehren sich die Hinweise, dass Menschen mit Bluthochdruck auch von einer früheren medikamentösen Therapie profitieren könnten – doch die Deutsche Hochdruckliga plädiert nicht für eine allgemeine Absenkung des Zielwerts, sondern für eine patientenindividuelle Abwägung.